Ferdinand Bruckner. 1891-1958
Stück: 'Krankheit der Jugend'
Ferdinand Bruckner, namentlich geboren als Theodor Tagger, wurde 1891 in Sofia geboren. Als Kind von einem österreichisch-jüdischen Geschäftsmann und französischer Übersetzerin verbringt er seine Kindheit und Jugend in Wien, Berlin, Graz und Paris.
Heute ist Ferdinand Bruckner fast komplett in Vergessenheit geraten. In der Weimarer Republik hingegen war er einer der prominentesten und vielgespielten Bühnenautoren in Deutschland. 1922 gründete er zusammen mit seiner Frau Bettina Neuer, das bis heute existierende, Renaissance-Theater in Berlin Charlottenburg.
Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten emigriert er 1933 mit seiner Familie nach Paris und begibt sich drei Jahre später, 1936, ins Exil nach Amerika. Nach dem Krieg kehrt er 1953 zurück in seine Heimat Berlin. Dort arbeitet er als dramaturgischer Berater am Schillertheater bis er im Dezember 1958 im alte von 67 Jahren stirbt.
Bruckners Texte sind Zeitstücke der Neuen Sachlichkeit. Er steht damit in der Tradition der Schreibweise der Weimarer Republik (1918-1933). Seine Stücke beinhalten sozialkritische Themen mit Verzicht auf ausführliche Darstellung von Emotionen. Die Figuren werden in einer nüchternen Darstellung von Gesellschaft, Erotik sozial- und wirtschaftlichen Krisen gezeigt. So liest sich die Handlung kühl und mit Distanz.